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- Datum: 5. September 2019
- Dauer: 8:52:02 (Std:Min:Sek)
- Distanz: 27,54 km
- Aufstieg/Abstieg: 705m/820m
- Begleiter: ohne
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gelaufene Routegeplante Route
Einleitung
Nachdem ich in diesem Jahr bereits im Mai auf dem Fernwanderweg E1 unterwegs gewesen bin, setze ich meine Wanderung nun im Spätsommer fort. Insgesamt stehen die nächsten drei Etappen an. Auf dem Fernwanderweg E1 wandere ich von Niedersfeld über Oberkirchen und Bad Berleburg bis nach Bad Laasphe.
Anreise und erste Übernachtung
Am Nachmittag fahre ich direkt nach der Arbeit von Hannover nach Oberkirchen. Die Fahrt dauert inzwischen mehr als drei Stunden. Ohne lange zu suchen, finde ich auf Anhieb einen kleinen Parkplatz. Da der nur wenige Gehminuten von der Bushaltestelle „Kirche“ entfernt liegt, ist das ein idealer Platz für eine Übernachtung im Auto. Die Haltestelle „Kirche“ ist der Zielpunkt der heutigen Etappe auf dem Fernwanderweg E1 von Niedersfeld nach Oberkirchen. Nachdem ich den Fahrplan an der Bushaltestelle noch einmal geprüft und einen kleinen Spaziergang durch den Ort gemacht hatte, trinke ich vor dem Schlafengehen noch ein Glas Bier (4,40 EUR!) im Biergarten vor dem Landgasthof Schütte.
Zurück in Niedersfeld
Mit dem Bus S40 fahre ich am Morgen um 6:56 Uhr nach Niedersfeld. Beim Umsteigen am Bahnhof in Winterberg ist es am frühen Morgen noch recht kalt. Als ich endlich in Niedersfeld ankomme, gehe ich zuallererst zum Dorfbäcker um mir für das Frühstück ein paar Brötchen zu kaufen. Auf dem Weg dorthin komme ich an meinem Schlafplatz und Etappenziel der vorherigen Etappe von Schweinsbühl nach Niedersfeld vorbei. Ich kaufe ein paar Brötchen und Mettwürste für die anstehende Wanderung . Nach dem Frühstück auf einer „Parkbank“ gehe ich in Niedersfeld an der Bushaltestelle „Steinkamp“ vorbei und beginne mit meiner Wanderung auf dem Fernwanderweg E1 nach Oberkirchen. Gleich nach Niedersfeld komme ich zunächst an einem Indoor-Spielpark samt Kartbahn vorbei, bevor es am Eschenberglift nach rechts hinauf in den Wald geht. Nach den ersten Höhenmetern mache ich am Bildstock „St. Blasius“ eine erste Pause.
St, Blasius Bildstock Wegweiser am Rastplatz „St. Blasius“
Mit GPS-Gerät läuft es besser
Als ich mich frisch gestärkt wieder auf dem Weg mache, übersehe ich, dass der Fernwanderweg E1 auf einen unscheinbaren Trampelpfad weiterführt. Infolgedessen setze ich meinen Weg auf einem der breiteren Wege, dessen grobe Richtung passt, fort. Hier macht sich erstmals mein neues GPS-Handgerät bezahlt. Nach einem kurzen Blick darauf bemerke ich schon nach wenigen Metern meinen Irrtum. Mit einem Karabiner ist das Gerät am Brustgurt des Rucksacks befestigt. Ich gewöhne mir an, regelmäßig zu prüfen ob ich noch „in der Spur“ bin. Im weiteren Verlauf der aktuellen Etappen vermeide ich dadurch mehrere Umwege.
Wald und Wild
Nur wenige Meter neben mir erblicke ich ein Reh. Wir haben uns wohl gleichermaßen erschreckt, als es plötzlich sprunghaft Reißaus ins Unterholz nimmt. Der schmale Weg ist gut zu gehen und bietet einen schönen Blick auf die bergige Waldlandschaft. An dieser Stelle ist das Panoramafoto ganz oben auf dieser Seite entstanden.
Der Fernwanderweg E1 verläuft auf seinem Weg von Niedersfeld nach Oberkirchen weiter bis zu einer Wegkreuzung am „Zwölf-Apostel Stollen“. Im Tal sind zur Rechten die ersten Häuser von Silbach zu sehen. An der Kreuzung nehme ich also den Weg nach rechts. Es geht leicht bergauf und nach ungefähr 100m schaue ich zur Sicherheit auf das Navigationsgerät. Schon wieder verlaufen! Was für ein Glück dass ich es jetzt bemerke. Also wieder zurück zum Zwölf-Apostel Stollen. Hier hätte ich nach links gehen müssen – die Markierung des Rothaarwegs war an dem moosbedeckten Schild kaum zu sehen.
Auf dem Bild links kann man den moosgrünen Wegweiser ein wenig erkennen.
Spione aus der Luft und im Wald
Um nach Silbach zu gelangen, führt der Weg den Berg hinunter. In Silbach überquere ich die Hauptstraße, anschließend unterquere ich einen kleinen Eisenbahntunnel, um auf der anderen Seite des Tals wieder kräftig nach oben zu gehen. Zurück im Wald komme ich an einer Schutzhütte vorbei an der mehrere Wandermarkierungen angebracht sind. Eines dieser Schilder zeigt, dass ich der Markierung X2 (Rothaarweg) bis nach Siegen folgen kann.
Ein Stück weiter bietet sich ein schöner Fernblick. Ein Hinweisschild erinnert hier an den Absturz eines amerikanischen Spionageflugzeugs im Jahr 1975. Auf einer der beiden Bänke verweile ich noch einige Zeit um etwas zu essen und genieße die Aussicht.
Ausblick bei Silbach Absturzstelle U2
Gestärkt mache ich mich wieder auf den Weg und bemerke kurze Zeit später am rechten Waldrand den nächsten Spion.
Bewegungslos steht dort ein Reh und beobachtet mich neugierig. Als ich einige Meter weiter stehenbleibe um ein Foto zu machen, springt es dann doch davon. Nur ein paar Schritte weiter taucht mein neugieriger Beobachter erneut am Waldrand auf und beobachtet jeden meiner Schritte. Auch dieses Mal bin ich zu langsam, ehe ich auf den Auslöser drücke springt mein scheuer Begleiter davon.
Im weiteren Verlauf wird der Wanderweg über einen langen Holzsteg geführt, um damit ein Moorgebiet an der Renau zu „überbrücken“. Entlang der Renau trifft der E1 erneut auf den Rothaarsteig. Da es zu regnen beginnt, ziehe ich mir in einem sehr kleinen Unterstand die Regenbekleidung über. An der „Villa Nordhang“ führt der Weg aus dem Wald heraus und endet an einer Landstraße. Gegenüber befindet sich ein Parkplatz, links davon eine große Baustelle, auf der eine große Liftanlage neu erreichtet wird. Auf der rechten Seite des Parkplatzes befindet sich die Nordhang-Klause. Ich nutze die Gelegenheit und trinke auf der Terrasse zwei Bier in der inzwischen wieder präsenten Sonne. Das Regenzeug wird im Rucksack verstaut.
Kahler Asten
Gleich nach dem Aufbruch von der Nordhang-Klause bin ich irritiert, weil die geplante Route auf dem Navigationsgerät einen anderen Verlauf als die Wandermarkierung X2 anzeigt. Beim Betrachten der Karte stelle ich aber fest, dass beide Alternativen zum Kahlen Asten führen und etwa gleich lang sind. Ich entscheide mich, weiterhin der Markierung X2 zu folgen. Diese führt mich aufwärts in den Wald. Nach einiger Zeit verspricht ein Schild mit der Aufschrift „Schöne Aussicht“ einen lohnenswerten Abstecher. Ich gehe darauf ein und komme an eine Bank mit einem tollen Blick auf die bewaldeten Berge und sehe auch die Baustelle unten im Tal.

Auf der Bank esse ich mein letztes Brötchen, zudem fallen auch wieder ein paar Tropfen Regen. Anschließend geht es zurück auf dem Wanderweg, der meist sanft aufwärts weiterführt. Als sich der Wald lichtet, blicke ich über eine Landstraße, dahinter ein Parkplatz und der Astenturm. Das hatte ich mir anstrengender vorgestellt. Vor dem Turm befindet sich eine militärische Einrichtung, wohl die höchste Kaserne in NRW. Der Astenturm markiert den Gipfel des Kahlen Asten.
Der Aufstieg auf den Turm kostet einen Euro, allerdings ist das Drehkreuz defekt und ich kann die 60 Stufen heute kostenlos erklimmen.
Oben angekommen fällt zunächst ein Bett in der Mitte der Aussichtplattform auf. Möglicherweise ein Event das man für viel Geld buchen kann.
Drumherum bietet der Turm einen Rundumblick in alle Richtungen. Leider ist die Sicht wetterbedingt nicht optimal, weder den Brocken, noch die Wasserkuppe oder den Feldberg kann ich eindeutig ausmachen. Dennoch hat sich der Ausblick gelohnt.
Astenblick 1a Astenblick 1b
Astenblick 2a Astenblickc 2b
Astenblick 3a Astenblick 3b
Astenblick 4a Astenblick 4b
Astenblick 5a Astenblick 5b
Astenblick 6a Astenblick 6b
Wieder unten wird an einem Wegweiser deutlich, dass unzählige Wanderwege über den Kahlen Asten führen. Zum Glück habe ich mein Navi und finde die richtige Richtung „fast“ sofort. Ich komme durch die Hochheide langsam wieder auf den Weg nach unten.
Kahler Asten Wanderwege am Kahlen Asten Hochheide am Kahlen Asten
Westfeld
Der weitere Weg führt mich in den Wald, irgendwann vorbei an einem total abgelegenen Haus. Auf dem Weg zum „Hohen Knochen“ gehe ich oberhalb eines Tals, dessen Wiesen im Sonnenlicht wie ein grüner Fluss leuchten …
… und passiere einieg Zeit später das „Berghotel Hoher Knochen“.
Anschließend komme ich dann nach Westfeld. Ein sehr schönes Fachwerkdorf mit tollen Häusern und gepflegten Gärten.
Hier möchte ich gerne mal ein paar Tage Urlaub machen.
Endspurt nach Oberkirchen
Der Fernwanderweg E1 führt hinter Westfeld zurück in den Wald. Kaum dort angekommen, beginnt es stark zu regnen. Mir bleibt folglich nichts Anderes übrig als das Regenzeug aus dem Rucksack zu holen und es mir schnell über zuziehen. Ab jetzt geht es bis zum Antonius Häuschen steil bergauf.
Antonius Häuschen Erster Blick nach Oberkirchen
Sowie ich am Antonius Häuschen weitergehe, öffnet sich die Landschaft und man kann in der Ferne bereits die ersten Häuser von Oberkirchen sehen. Ich einem Marsch durch die Felder erreiche ich das Etappenziel oberhalb. An einer roten Bank habe ich eine tollen Blick auf Oberkirchen und kann nach einer kleinen Suche sogar mein rotes Auto in der Ortsmitte erkennen
Blick auf Oberkirchen etwas mehr Zoom da steht mein Auto
Nachdem ich nach Oberkirchen abgestiegen bin, erreiche ich die Bushaltestelle „Kirche“. Abschließend verlasse ich den Fernwanderweg E1 und beende meine heutige Etappe von Niedersfeld nach Oberkirchen gegen 17:20 Uhr an meinem Auto.
Am selben Abend fahre ich weiter nach Bad Berleburg. Auf der Fahrt dort hin werde ich von Verkehrsschildern vor freilaufenden Wisente gewarnt. Was mich da wohl erwartet …
Auf einem kleinen Parkplatz in Bad Berleburg, der nur fünf Minuten Fußweg vom Bahnhof/ZOB entfernt liegt, parke ich und bereite schließlich das Auto für die Nacht vor.