Marsberg – Schweinsbühl

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  • Datum: 2. Mai 2019
  • Dauer: 9:16:33 (Std:Min:Sek)
  • Distanz: 32,29 km
  • Aufstieg/Abstieg: 2400m/2005m (Werte falsch, werden nachgereicht)
  • Begleiter: ohne
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gelaufene Route
geplante Route

Die Etappen auf dem Fernwanderweg E1 von Marsberg nach Schweinsbühl und weiter nach Niedersfeld hatte ich bereits im letzten Jahr vorbereitet. Langanhaltende Schmerzen im Fuß hatten mich dann aber abgehalten diese Etappen zu gehen. Umso mehr freue ich mich in diese Jahr darauf wieder loswandern zu können.

Aus Fehlern gelernt

Die letzte Etappe nach Marsberg war von Zeitdruck geprägt, da ich für die Rückfahrt zum Auto den letzten Zug erreichen musste. Das passiert mir nicht noch einmal, darum plante ich meine Anreise am Vortag in Niedersberg, dem übernächsten Etappenziel. Dort übernachtete ich, um am nächsten Morgen mit Bus und Bahn nach Marsberg zu fahren und die Wanderung zu beginnen.

Übernachtung in Niedersfeld

So fahre ich am Mittwoch den 1. Mai gegen Mittag mit dem Auto nach Niedersfeld. Inzwischen dauert die Anreise fast drei Stunden, so dass sich eine ganze Etappe am Anreisetag nicht mehr lohnt. Den Nachmittag nutze ich also für einen Auflug zur sechs Kilometer entfernten Ruhr-Quelle. Dort habe ich eine kleine Rundwanderung auf dem Rothaarsteig um die Quelle unternommen. Die Beschreibung und einige Bilder dazu findest Du hier: Die Ruhrquelle

Auf(wärts) geht’s … nach Obermarsberg

Um 6:30 Uhr fahre ich mit dem Bus von Niedersfeld zum Bahnhof in Olsberg. Während der 20 Minuten Wartezeit auf dem Bahnsteig zieht ein eisiger Wind durch meine Kleidung.

Bahnhof Marsberg

Gegen 8:00 Uhr erreiche ich den Bahnhof in Marsberg. Meine Wanderung beginnt genau da wo sie letztes Jahr zu Ende ging.

In der Stadt mache ich kurz Halt beim Bäcker und kaufe mir zwei belegte Brötchen , bevor ich mich an den ersten Aufstieg nach Obermarsberg mache …

… zunächst noch durch den Ort, dann durch den Wald erreiche ich die Drakenhöhlen unterhalb von Obermarsberg. Mit einem lockeren Holzzaun sind die Höhleneingänge versperrt.

Es handelt sich um mehrere Höhlen die scheinbar nicht sehr tief in den Berg hineinführen. Eine Infotafel bietet weitere Informationen.

Ein paar Schritte weiter befindet sich der gemauerte Eingang zu den Drakenhöhlenquellen die einst der Trinkwasserversorgung von Marsberg dienten.

Nach den Quellen verläuft der E1 nach einigen Metern nach rechts eine Treppe hinauf zum Buttenturm. Also, den hatte ich mir höher vorgestellt … trotzdem bietet er eine schöne Aussicht. Und sicher eine noch schönere, wenn das Wetter mitspielt. Mit dem Rucksack auf dem Rücken quetsche ich mich durch die steinernden Türbögen in den Turm, nach oben auf die Plattform. Hier oben zieht mir der Wind eiskalt um die Nase, der Blick über Marsberg hinweg auf das Eggegebirge entschädigt aber dafür. Gegenüber, etwa auf gleicher Höhe, ist der Bielsteinturm zu sehen.

Auf der anderen Seite steht die Stiftskirche St. Petrus und Paulus, welche das besondere Stadtbild von Marsberg über Kilometer hinweg prägt.

St. Petrus und Paulus

Am Buttenturm bin ich nach rechts eine kleine Anhöhe hinauf gegangen. Der E1 führt jedoch links entlang. So bin ich ein wenig im Kreis gegangen um die richtige Route wiederzufinden. Das waren nur wenige Meter Umweg. Vorbei am Friedhof von St. Petrus und Paulus führt der E1 anschließend durch die Ortschaft Obermarsberg hindurch.

Verlaufen leicht gemacht

Am Ortsausgang von Obermarsberg finde ich kein Andreaskreuz. Rechts ab von der Straße führt ein kleiner Weg, dort entdecke ich die Muschel, die Wegmarkierung des Jakobsweg. Um nicht auf der Straße laufen zu müssen, entscheide ich mich diesem Weg zu folgen. Nach einiger Zeit kommt ein nach links ein Abzweig hinunter zur Straße. Auch hier finde ich kein Andreaskreuz und auch keine Jakobsmuschel mehr. Also gehe ich weiter geradeaus durch den Wald. Erst nach einiger Zeit wird mir klar, dass ich auf dem Holzweg bin und entscheide mich zum Abzweig zurück zu gehen. Das war die richtige Entscheidung, denn auf diesem Weg wäre ich wieder zurück nach Niedermarsberg gelaufen. Nun folge ich dem Abzweig hinunter zur Straße, überquere diese und befinde mich auf der anderen Seite des Tals wieder auf dem E1. Unterhalb der Kapelle geht es um den Kalvarienberg, dann ein Stück entlang auf der Straße und schließlich nach rechts ab über Feld und Waldwege.

Blick zurück nach Marsberg

Immer wieder schaue ich zurück, die markante Silhouette von Obermarsberg, die Kapelle auf dem Kalvarienberg … schade dass das Wetter so trüb ist.

Der Fernwanderweg E1 verläuft zwischen Marsberg und Schweinsbühl auf dem Kaiser-Otto-Weg (X16) des SGV. Diesem folge ich in einem großen Bogen um den Priesterberg herum ins Diemeltal. Alternativ kann man hier an einem Abzweig nach links auch über den Prieseterberg laufen und so ein paar hundert Meter sparen. Landschaftlich ist der Weg parallel der Diemel sehr schön, es muss ja nicht immer Wald sein. Nachdem sich die beiden Alternativrouten wiedervereinigt haben, wird es zunehmend laut im Wald. Zunächst erscheint es mir wie ein dampfendes Monstrum aus einer anderen Welt. Mitten im Wald taucht rechts unterhalb des Weges eine riesige Papierfabrik (Wepa) auf. Keine Straße scheint dort hinzu führen. Ganz bestimmt ein Fremdkörper inmitten der Natur und dennoch ein sehenswerter Kontrast. Kaum an der Papierfabrik vorbei lichtet sich der Wald und auf der rechten Seite kommt die Kluskapelle zum Vorschein.    

An der Kluskapelle

An der Kluskapelle gehe ich ohne Abstecher vorbei und biege nach links, parallel zu einer Straße, auf einen Weg am Waldand entlang. Endlich komme ich zügig vorwärts. Als die Ortschaft Giershagen bereits zu sehen ist mache ich noch eine Pause an einem Spiel- und Rastplatz. Schnell wird mir kalt und ich gehe weiter nach Giershagen. Durch diese Ortschaft marschiere ich ohne Halt und verlasse sie auf eine Landstraße. Hier herrscht reger Verkehr, es donnert mir ein  LKW entgegen, dem ich aufgrund eines fehlenden Fußweges nur mit einem Sprung auf den Grünstreifen Platz verschaffen kann. Nach einer Rechtskurve zeigt die Wegmarkierung in eine „halblinke“ Richtung. An dieser Stelle führt ein Feldweg nach links von der Straße runter und es wird endlich wieder ruhiger. Ich komme an gelb blühenden Löwenzahnwiesen vorbei, die aus der Ferne wie Rapsfelder wirken. Endlich lässt sich auch die Sonne gelegentlich blicken, so macht Wandern Spaß.

Nach einem Kilometer endet der Feldweg erneut auf einer Landstraße. Von einer Wandermarkierung ist keine Spur. Ach Mensch, wieder verlaufen. Ein Blick auf die Karte zeigt, es bleibt mir nichts Anderes übrig als über den Feldweg wieder ganz zurück auf die stark befahrene Straße zu laufen.  Ohne Sonne wäre mir das sicher mehr auf den Magen geschlagen, immerhin verspüre ich wieder ein wenig Zeitdruck, da mich diese Extratour wieder Zeit gekostet hat.

Abzweig auf den „Holzweg“

Auf diesem Bild ist links hinten der Abzweig zu erkennen. An dieser Stelle ist die Wegmarkierung nicht eindeutig, denn man muss weiter auf der Straße bleiben. Rechts im Hintergrund sieht man Giershagen.

Zurück auf der Straße bremst plötzlich ein Auto neben mir. Ein älterer Herr fragt wohin ich möchte und bietet mir an mich bis nach Adorf mitzunehmen. Als ich dankend ablehne versucht er mich zu überreden. Wirklich nett, aber ich möchte die gesamte Strecke doch lückenlos zu Fuß zurücklegen. Irgendwann zeigt mir eine Wegmarkierung eindeutig an, es geht nach links runter von der Straße auf einen Feldweg. Als dieser einen Linksknick macht gehe ich weiter geradeaus auf einen kleinen Weg, der links an einer Reihe Windräder vorbeiführt. Hier irgendwo überquere ich die Grenze nach Hessen. Hinter dem letzten Windrad führt mich der Fernwanderweg E1 nach rechts und überquert die Landstraße.

Die Rote Klippe

Die Rote Klippe

Auf der anderen Straßenseite führt der Fernwanderweg E1 nach links weiter. Beim Überqueren entdecke ich eine Infotafel zur Roten Klippe. Ein kleiner Abstecher der sich lohnt. Auf einem Trampelpfad geht es über eine Wiese zur Roten Klippe am Martenberg. Mir sind bei den Windrädern schon die Felder aufgefallen, der Boden ist dunkelrot. Hier zeigen sich nun Felsen die genauso rot sind. Die Sonne scheint, ich bin ganz allein auf der kleinen Wiese vor der roten Klippe – ein guter Moment für eine Pause.

Wegweiser vor Adorf

Wieder zurück auf dem Fernwanderweg E1 geht es erst an einem Hof vorbei und dann in den Wald. Irgendwann lichtet sich der Wald und der Weg macht einen großen Rechtsbogen um eine bunte Blumenwiese. Dieser Abschnitt stammt wohl aus einem, Bilderbuch.
Hier sind die Wanderwege wieder vorbildlich ausgeschildert. Um auf dem E1 zu bleiben, muss man nach links abbiegen.

Berge, Wälder, Wiesen

Es geht einen Feldweg hoch, bis zu einer Scheune. Hinter der Scheune geht es wieder abwärts, zunächst vorbei an einem Reithof, dann weiter ins Tal nach Adorf. In Adorf sehe ich mir nichts weiter an und gehe auf der anderen Seite des Ortes auf einem Feldweg wieder bergauf. An einem Baum unter dem eine Bank mit Tisch und einem Zinkeimer als Papierkorb. Hier mache ich eine Rast und genieße den Blick über Adorf hinweg, auf die Scheune am gegenüberliegenden Berg und die weitere zurückgelegte Strecke. Die Windräder sind ein markantes Merkmal der zurückgelegten Strecke. Es geht weiter bergauf bis der Wanderweg am Waldrand zunächst nach einer Weile links in den Wald hinein führt. Auf der anderen Seite des Waldes verläuft der E1 am Waldrand entlang eines Bergkamms. Unten im Tal auf einer Weide kann ich einen Bauern beobachten der Feuerholz macht und ein Feuer abbrennt. Der Rauch zieht aus dem Tal nach oben. Am Ende des Bergkamms geht es steil nach unten auf eine Straße, welche ich dann überquere. Auf der gegenüberliegenden Seite zweigt die Straße nach Benkhausen ab.

Hier verläuft der Fernwanderweg E1 zunächst auf der Straße, biegt dann aber nach links auf einen Feldweg ab, der nach Benkhausen führt. Es geht durch das gesamte Dorf hindurch, dann auf einem Feldweg vorbei an einem Grill- und Spielplatz etwas bergauf in Wald und Feld. Die hügelige Landschaft mit ihren Wiesen und Wälder gefällt gut.

Nachdem man eine kleine Holzbrücke überquert hat, erreicht man nach einigen hundert Metern Schweinsbühl, das heutige Etappenziel auf Fernwanderweg E1 aus Marsberg kommend. Hier übernachte ich im Gasthaus Döbelt.

Gasthaus Sommerfrische

Zur Übernachtung hatte ich mich einige Tage zuvor im Gasthaus Sommerfrische angemeldet. Als ich durchgeschwitzt eintreffe, werde ich sogleich mit einem kühlen Bier versorgt. Hier treffe ich auf Armin, einem Wanderer aus Kempten der den Fernwanderweg E1 entgegengesetzt in Richtung Norden läuft …. in einem Stück. Unser Gastwirt, Herr Döbelt, setzt uns an einen Tisch, so dass einem netten Abend nichts im Wege steht. Später gesellt sich auch Herr Döbelt zu uns. Wir verbringen zusammen einen netten Abend mit interessanten Gesprächen. Der Wanderer bekommt hier eine freundliche Unterkunft und eine gute Mahlzeit zu einem fairen Preis. Diese Unterkunft kann ich mit bestem Gewissen empfehlen.

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