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- Datum: 19.05.2018
- Dauer: 5:45 Stunden
- Distanz: 18,58 km
- Aufstieg / Abstieg: +595m / -530m
- Begleiter: keiner
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Carsten_Brauckmann_2018-05-19_14-45-42-1.gpxVorwort zu den nächsten drei Etappen
Nach gut zwei Jahren nur „davon träumen“ heißt es im Mai 2018 „machen“. Lange überfällig geht es weiter auf dem E1 in Richtung Süden. Mit der Planung habe ich Monate vorher begonnen und schon dabei viel Spaß und Vorfreude gehabt. Neben der eigentlichen Streckenplanung habe mir das grundsätzliche Vorgehen überlegt. Um möglichst flexibel zu bleiben, will ich das Auto dabei haben. Die Idee: Abends mit dem Auto zum Etappenziel fahren um dort zu übernachten. Am nächsten Morgen mit dem Zug zum Startpunkt fahren, um anschließend zurück zum Auto zu wandern. Die Planung brachte auch einige Herausforderungen zu Tage. Die Züge fahren über das Pfingstwochenende nur lückenhaft, zwischen Bad Driburg und Horn-Bad Meinberg fahren momentan aufgrund von Bauarbeiten überhaupt keine Züge. Der Zeitaufwand für die Anreise aus Celle lässt eine ganze Etappe am ersten Tag kaum zu.
Anreise nach Detmold
Um am Anreisetag trotzdem schon Wandern zu können, habe ich mich entschlossen die erste Etappe aufzuteilen. Dazu habe ich am Mittag das Auto in Horn-Bad Meinberg geparkt und bin von dort mit dem Zug nach Detmold gefahren.
Am Bahnhof angekommen zeigt sich Detmold von einer kulturell lebhaften Seite.
Beim Verlassen des Bahnhofs höre ich ein metallenes Klappern das stetig den gesamten Bahnhofsvorplatz erfasst.
Nach einer Ursache suchend bleibt mein Blick an mehreren Laternenpfählen hängen. An denen sitzen lebensgroße Roboter-Spechte, mit ihren eisernen Schnäbeln klopfen sie gegen das Metall der Laternenpfähle.
Nach einigen ersten Fotos gehe ich in Richtung Stadtzentrum und entdecke weitere Kleinkünstler, die mit ihren Darbietungen für interessierte Menschentrauben sorgen. Nach einem kleinen Stadtbummel begebe ich mich auf den E1 und marschiere aus dem Stadtzentrum raus. Erst ein „Verlaufer“ in der Stadt,
dann durch einen langen Park vorbei an der optisch ansprechenden Musikschule, bis zur „Oberen Mühle“, die am Ende des Parks den Rand der Stadt Detmold markiert.
Der Weg steigt nach einiger Zeit im Wald stetig an. Es geht immer steiler den Berg hinauf. Nach einem letzten steilen Aufstieg erreiche ich einen großen Parkplatz, daneben ein Restaurant, umgeben von Bier- und Fressbuden, mehreren Souvenir-Shops und Touristeninformationen. Ich bin ja schon da … am Hermann.
Hermannsdenkmal und Externsteine
Nach einem breiten Weg, in einer langgezogenen Linkskurve komme ich allmählich von hinten auf Arminius zu, der stolz von seinem riesigen Sockel ins Tal herabschaut.
Die angemessene Würdigung dieses Ortes nimmt dann auch einige Zeit in Anspruch, bevor es durch den Wald wieder den Berg herunter geht. Ein Stück Straße, dann wieder viel Wald, bis irgendwann die ersten Häuser von Berlebeck erreicht werden.
Ich bestaune die Häuser inmitten schöner Gärten, hoch am Berg mit einem traumhaften Blick ins Tal. Stetig bergab geht es tiefer in die Ortschaft, vorbei an der Adlerwarte.
Da der Nachmittag bereits weit vorangeschritten ist, bleibt ein Besuch der Adlerwarte aus. Unten an der Hauptstraße angekommen verlaufe ich mich das zweite Mal. An der Friedenseiche quert der E1 die Hauptstraße, ich laufe zunächst ein ganzes Stück weiter geradeaus, bevor ich das bemerke. Richtig abgebogen geht es vorbei an einer Kirche, dann dem Hergott entgegen steil bergauf. Oben angekommen über die Straße und anschließend tief in den Wald. Nach einiger Zeit bietet sich ein erster Fernblick ins Tal ….
nur wenige Schritte vor der Vogeltaufe.
Ein paar hundert Meter weiter lichtet sich der Wald. Am Übergang zu einer „bunten Wiese“ befindet sich eine „Liege“
die mich zu einer kleinen Pause einlädt.
Nur wenige Schritte nach links befindet sich ein Aussichtspunkt über Holzhausen.
Ein sanfter Abstieg entlang eines parkähnlichen Areals führt den Wanderweg nach Holzhausen. Entlang einer alten Mauer zur Rechten geht es in den Ort hinein. Am Waldhotel Bärenstein führt der E1 nach links in den Wald. Das habe ich verpasst, was mir einen weiteren kleinen Umweg beschert. Zurück auf dem E1 geht es durch Wald, streckenweise beschwerlich über zahlreiche umgestürzte Bäume und zum Schluss steil bergab, bis die Externsteine endlich erreicht werden.
Hier mache ich die ersten Fotos, bevor ich weiter vor die Kultstätte trete. Die Abendsonne taucht die Externsteine in ein schönes Licht, die fortgeschrittene Tageszeit sorgt zudem für wenige Menschen vor diesem Publikumsmagneten.
Der Weg zum Auto führt mich vorbei an einem schönen Haus das sich in der Nähe des Touristenparkplatz an einem Teich befindet.
Entlang der Hauptstraße gehe ich in Richtung Horn, wo mein Auto geparkt ist.
Spontane Planänderung
Kaum am Auto angekommen fahre nach Bad Driburg. Meine Planung sieht vor in Bad Driburg zu übernachten, um am nächsten Morgen mit dem Bus (Schienenersatzverkehr) zurück nach Horn zu fahren. Für diese Rückfahrt muss ich jedoch knapp zwei Stunden einplanen, allein 45 Minuten als Umsteigezeit in Altenbeken. Schon während meiner Vorbereitung wurmt mich das, es gibt aber keine Alternative. Erst als ich in Bad Driburg ankomme entschließe ich spontan, den ursprünglichen Plan einfach zu ändern.
Ich kann doch tun und lassen was ich will – für diese Erkenntnis habe ich erschreckend lange gebraucht. 😉
Neuer Plan: Ich fahre weiter nach Willebadessen, dem Ziel meiner nächsten Etappe. Das fehlende Teilstück zwischen den Externsteinen und Altenbeken verschiebe ich auf später. Da ich 2012 bereits zwischen der Silbermühle und den Externsteinen hin und her gewandert bin, kenne ich einen Teil des Wegs ohnehin schon.
Am Bahnhof in Willebadessen angekommen wird es bereits dunkel. Ich parke den Bulli direkt an dem kleinen Bahnhof unterhalb des Ortes und richte mich für die Nacht ein.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben …
Nachtrag im Mai 2021: Es war immer fest eingeplant das fehlende Teilstück zwischen Horn und Altenbeken bei Gelegenheit nachzuholen. Inzwischen habe ich zahlreiche Folgeetappen (aktuell bis Herdorf) absolviert und jedes Mal stört mich dabei diese „Lücke“. Nach fast drei Jahren hat das jetzt ein Ende. Am 1. Mai 2021 bin ich von den Externsteinen über den Scholandstein nach Altenbeken gewandert und habe diese Lücke damit geschlossen.